Dorfkorporation Ebnat-Kappel möchte Fernwärme-Netz bauen
Die Dorfkorporation Ebnat-Kappel hat an der Korporationsversammlung vom 27. März bekannt gegeben, dass sie ein Fernwärme-Netz bauen möchte. Da ein grosser Zeitdruck besteht, wurde auch ein Zusatzkredit von Fr. 0.4 Mio. ins Investitionsbudget aufgenommen. Mit diesem soll die Projektierung so weit vorangetrieben werden, dass der Korporationsversammlung in einem Jahr der Baukredit zur Genehmigung vorgelegt werden kann.
Da wegen den anstehenden Sanierungen verschiedener anderer Werkleitungen die Zeit drängt, aber auch weil viele Hauseigentümer vor dem Entscheid stehen, wie sie ihre fossile Heizung ersetzen möchten, muss das Projekt mit hoher Geschwindigkeit angegangen und umgesetzt werden. Konkret ist vorgesehen, möglichst alle Mehrfamilienhäuser entlang von den Erschliessungsleitungen mit Fernwärme zu versorgen. Der Verwaltungsrat erachtet dies als nennenswerten Beitrag zur Reduzierung der Winterstromlücke, da ohne Fernwärme-Netz sonst bei den meisten Häusern in den nächsten Jahren eine Wärmepumpen-Heizung installiert wird. Und diese brauchen genau dann am meisten Strom, wenn die Stromlücke am grössten ist.
Die Erschliessungsleitungen sind entlang den folgenden Strassen vorgesehen: Hauptstrasse im Abschnitt Neher Werk 2 bis Barriere Ebnaterstrasse, Austrasse, Mitteldorfstrasse, Badistrasse, Gillstrasse, Schafbüchelstrasse, Steinfelsstrasse 1 - 8, Hofstrasse und Rosenbüelstrasse 55 – 68. Die Hauseigentümer im vorgesehenen Erschliessungsperimeter werden bis Ende April persönlich angeschrieben. Die Energie fürs Fernwärme-Netz soll ab einer Holzschnitzel-Heizzentrale bezogen werden, die in der Industriezone in der Stegrüti vorgesehen ist. Dank dem langfristig genügend vorhandenen Holz im Toggenburg sind die Hauseigentümer und Mieter bezüglich Preisen und Lieferung nicht mehr vom Ausland abhängig. Wenn alles gut läuft, soll der Hauptleitungsstrang im Herbst 2027 in Betrieb genommen werden. Der Verwaltungsrat hofft, dann bereits bei möglichst vielen Häusern umweltfreundliche Heiz-Energie liefern zu können oder einen unterzeichneten Anschlussvertrag für einen späteren Lieferbeginn vorliegend zu haben.
Die bereits vier im mittleren und oberen Toggenburg betriebenen Fernwärme-Netze mit Holzschnitzel-Heizzentrale zeigen, wie mit einem übergeordneten Projekt erfolgreich auf einen erneuerbaren, lagerfähigen Energieträger umgestellt werden kann. Der Verwaltungsrat ist überzeugt, dass dies auch in Ebnat-Kappel gelingen wird.
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